In der Entwicklung von Kindern spielt körperliche Nähe eine wichtige Rolle. Umarmen, streicheln, kuscheln – all das tut gut und stärkt das Selbstvertrauen. Was aber, wenn Erwachsene das Vertrauen der Kinder und deren Bedürfnis nach Nähe ausnutzen?
„ja-nein-stop!“ ermutigt die Kinder, ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen: Fühlt sich etwas falsch an? Dann ist es auch falsch.
Gemeinsam mit den Kindern erforschen wir: Wie kann ich „nein“ sagen? Warum darf ich Geheimnisse manchmal eben doch weitererzählen? Wo bekomme ich Hilfe, wenn ich sie brauche?
Das Konzept
Wir kommen als Forschungsreisende in die Klassen. In unserem Gepäck befinden sich Szenen – teilweise mit offenem Ende – in denen es um Gefühle, Berührungen, Geheimnisse, online-Kontakte und schließlich auch um sexuelle Übergriffe geht.
Vorspielen und fertig? Weit gefehlt! Die Kinder werden Teil des Forschungsteams. Sie fühlen mit, denken mit, und sind im Entdecken von Handlungsmöglichkeiten aktiv eingebunden. So verankert sich das Gelernte spielerisch. Dabei eignet sich das Medium Theater hervorragend, um bei aller Ernsthaftigkeit auch jede Menge Spaß zu haben.
Die Geschichten
Unsere Szenen basieren auf theaterpädagogischen Workshops mit Grundschulkindern der 3. Klasse sowie auf Berichten von Mitarbeiter*innen des Kinderschutzzentrums Ulm. So sind Geschichten aus der Erfahrungswelt der Kinder entstanden, bei denen es um den oft schmalen Grat zwischen angenehm und nicht mehr angenehm geht:
Von Anna, die im Badezimmer ungestört sein will, von Metin und Mert, die von ihrer Großmutter stürmisch geküsst werden, von Nico, dessen Trainer ihm bei der Ballannahme zu nah kommt, von Loretta, die sich mit Hilfe ihres Kumpels gegen Cybergrooming wehrt oder von Pia, die Opas heimliches Regenspiel unangenehm findet…
Die Botschaften
- Ich achte auf meine Gefühle.
- Ich kann spüren, ob ich ein angenehmes oder ein unangenehmes Gefühl habe.
- Mein Körper gehört mir.
- Ich darf bestimmen, wer meinen Körper berührt.
- Ich darf „Nein“ sagen, wenn sich eine Berührung komisch, peinlich oder eklig anfühlt.
- Verletzt jemand meine Grenzen, so ist das nicht in Ordnung, und es ist nicht meine Schuld.
- Gute Gehemnisse, die mir Freude machen, kann ich für mich behalten.
- Schlechte Geheimnisse, die mich bedrücken, darf ich weitersagen.
- Sexueller Missbrauch ist verboten.
- Ich habe ein Recht auf Hilfe, und ich darf Hilfe holen.
Das Angebot
Wir machen es Ihnen leicht.
Wir kommen drei mal an Ihre Schule und spielen für 3. und/oder 4. Klassen:
pro Klasse je eine Unterrichtsstunde an drei aufeinanderfolgenden Wochen im Klassenzimmer oder in einem Mehrzweckraum für drei bis vier Klassen an einem Vormittag.
Antje Kilian und Jens Wirsching bieten mit dem Theater Springinsfeld in Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachstellen seit über 20 Jahren bundesweit professionelle Prävention von sexuellem Missbrauch an: Behutsam und kindgerecht.
Regie: Jörg Isermeyer
Ausstattung: Fabian Wessel
Grafik: Tahmineh Sezavar
Fotos: Lene Weisner und Clemens Heidrich
In Kooperation mit:
dem Kinderschutzzentrum Ulm und der
Grundschule Alter Markt, Hildesheim